Werner Sobek ist da. Der renommierte Architekt und Wissenschaftler hat sich auf den Weg in die Wedemark bei Hannover gemacht. Im Aus- und Weiterbildungszentrum der Bauindustrie spricht Sobek über das Thema Klimaschutz beim Bauen.
CO2-Vermeidung beim Bauen sei “kein Energieproblem, sondern ein Energieträger-Problem", sagt Sobek vor rund 200 Gästen an diesem Abend. Es sei entscheidend, nach dem Umstieg von verbrennungsbasierten Prozessen zur Energiegewinnung das Emissionsproblem in Angriff zu nehmen.

Das Bauen von morgen sei kein bautechnisches Problem. Die erforderlichen Werkzeuge und Methoden seien erarbeitet und weitestgehend vorhanden. Das eigentliche Hindernis liegt im “Verhalten der Menschen"
Vom Klimaschutz geht es zum Geld – denn auf der Agenda von Bauindustrie und Politik steht auch das Sondervermögen. Aber für Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne geht es beim Sondervermögen nicht alleine um die fiannziellen Mittel. Tonne hält es für unerlässlich, auch Planungs- und Genehmigungsverfahren massiv zu beschleunigen. „Geld allein baut noch nichts.”. Die Bürger erwarteten schnelle Fortschritte, zum Beispiel bei den notwendigen Reparaturen und dem Ausbau der Infrastruktur.
Gelder schneller in die Fachbereiche
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Lutz Brinkmann, ausgebildeter Betonbauer und Diplom-Bauingenieur, forderte deutlich mehr Tempo bei Bau- und Infrastrukturprojekten. Ein entscheidender Punkt sei die Vereinfachung von Vergabeverfahren. Hier sehe er ein großes Potenzial, Projekte schneller umzusetzen.
Ein weiteres zentrales Problem sieht Brinkmann in der langsamen administrativen Zuweisung von Geldern. Er berichtete von einem Regionalamt, bei dem die Straßenbau-Planung bereits fertig vorläge, jedoch die Mittelzuweisungen fehlten, um die Ausschreibung zu starten. „Wir müssen es schaffen, die Gelder schnell an die Fachbereiche zu überweisen", so Brinkmann.
Jörn Makko, Hauptgeschäftsführer des Verbands, konstatierte, das Land sei in den vergangenen Jahrzehnten "auf Verschleiß gefahren" worden, was sich in bröselnden Brücken, vergammelnden Seehäfen und löchrigen Straßen zeige.
Ein Auftrag mehr geht immer.
Jörn P. Makko
Makko forderte, dass das vorhandene Sondervermögen endlich genutzt werden müsse, um diese Schäden zu beheben und unsere Infrastruktur zu sanieren. Die Bauindustrie stehe bereit: "Ein Auftrag mehr geht immer."